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[Review] Zero Escape – Virtue’s Last Reward

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 „Wo zur Hölle bin ich?“ Waren Sigmas erste Gedanken, nachdem er in einem kleinen engen Raum aufwachte. Bei ihm war ein junges Mädchen mit weißen Haaren und zierlicher Statur. Gemeinsam saßen sie nun in diesem Raum, und wussten nicht, wie sie dort hinkamen. Am Handgelenk, wo eigentlich die Uhr ist, war keine mehr. Stattdessen trägt Sigma ein Armband mit der Ziffer drei. Lösen lässt diese sich nicht, so spricht Sigma das Mädchen an. Sie kennen sich nicht, Sigma das Mädchen zumindest nicht. Phi wusste seinen Namen, konnte aber nicht sagen warum.Alice

Sigma war natürlich drauf erpicht zu erfahren, woher sie seinen Namen kannte, doch das musste auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Ein Bildschirm blinkte auf, und auf ihm war ein kleiner weißer Hase zu sehen. Würde dieser jetzt sagen „Ich möchte ein Spiel spielen.“, wie es eine kleine Figur in einem bekannten Horror Streifen nur zu gerne tut, man würde gar nicht allzu falsch damit liegen. Dieser kleine Hase ist aber nicht so nett, wie er aussieht. Denn er will ein Spiel spielen lassen. Sigma und Phi müssen einen Weg aus diesem Raum suchen, sonst werden sie nie aus diesem Raum entkommen können.

Möge das Spiel beginnen!

Nun ist man selbst gefragt! Lasst euren Grips arbeiten, und findet einen Weg aus dem Raum. Wie fragt ihr? Ganz einfach. Untersucht wie bei einem klassischen Adventure die Umgebung, und bahnt euch so einen Weg. Kombiniert Gegenstände um neue zu schaffen. Und wenn ihr gut seid, findet ihr auch das Password für den Save, der den Schlüssel beinhaltet, damit ihr entkommen könnt!

Das erste Rätsel ist aber nur eines von vielen, und auch noch das leichteste. Im Verlauf der Geschichte kommt man in Räume, wo man schon mal seine ein bis zwei Stunden braucht, wenn man auf die Hilfestellung der Kameraden verzichtet. Denn man kann die Rätsel auf Leicht und Schwer lösen. Schwer belohnt einem mit einem Extra Password, mit dem man aus dem Save wertvolle Story bezogene Informationen erhalten kann. Dafür nimDSC_0071mt man aber auch in Kauf, dass ihr quasi im Alleingang die Rätsel lösen müsst, es gibt fast keine Informationen, wo man denn noch suchen könnte.

Eingesperrt in Ungewissheit

Nachdem man aus dem ersten Raum entkommen ist, findet man sich in einer großen Lagerhalle wieder. Sigma und Phi sind aber nicht die ersten dort. Bereits fünf weitere Personen stehen vor einer großen Tür mit einer Neun, und versuchen diese zu öffnen. Diese Personen habe alle ihre Geschichte zu erzählen, welche man im Verlauf des Spiels in liebevoller Manier vermittelt bekommt. Geschichte wird hier Groß geschrieben. Handelt es sich bei Zero Escape doch um eine Visual Novel. Und um eines schon Vorweg zu nehmen, die Geschichte wird euch packen.

Nachdem alle Teilnehmer beisammen waren, wurde eine Bild an die Wand projiziert. Der Hase kam wieder zum Vorschein. Der Hase hört übrigens auf den Namen Zero und wirkt ein wenig so, als wäre er auf einem wirklich abgefahrenen Drogentrip. Wieso eigentlich Teilnehmer? Alle Anwesenden sind Teil es Projekts. Diese Projekt hört auf den Namen „Nonary Game Ambidex Edition“. Ziel ist es durch Rätsel seine Zahl auf dem Armband zu erhöhen, bzw. an Ambidex Karten zu kommen, mit denen man den Ambidex Raum betreten kann. Doch warum sollten sie das tun? Ganz einfach, andernfalls sterben sie. Jede Runde des Nonary Games wird von drei Dreiergruppen gespielt, welche unterschiedliche Räume betreten. Die Farben auf dem Armband bestimmen, mit wem man die nächste Runde bestreiten kann.

DSC_0068Verbündeter oder Verräter?

Wurde ein Raum erfolgreich abgeschlossen, geht es in den Ambidex Raum. Hier müsst ihr nun auf euer Gewissen hören. Wollt ihr euch mit dem anderen verbünden, oder wollt ihr diesen verraten? Gefangenen Dilemma lässt schön Grüßen! Denn je nach Antwort, erhält man, oder verliert Punkte. Diese Entscheidungen bilden die Grundlage für die verschiedenen Entwicklungen der Geschichte, und bieten unglaublich viel Wiederspielwert. Wer alle Geschichten erfahren will, muss alle Möglichkeiten durchspielen, die sich einem hier ergeben.

Und so qualmte mein Kopf noch heute..

… doch ich wurde jedes einzelne mal belohnt. Denn die Rätsel sind so kreativ und abwechslungsreich, und dabei nicht zu schwer. Selbst auf Schwer kommt man relativ zügig durch die Rätsel, wenn man Kombinationsgabe aufweist, und nicht ohne Plan vorgeht. Am Anfang eines jeden Raumes schaut man sich einmal komplett um, und sammelt alles auf, was sich aufsammeln lässt. Dann geht es ans analysieren. Was kann ich schon benutzen? Wofür brauche ich einen Schlüssel, der mir noch fehlt? Welche Gegenstände lassen sich kombinieren? Schritt für Schritt kommt man der Lösung näher. Hat man alle Einzelteile beisammen, kommt die große Kopfnuss. Das Rätsel, welches einem das Password hinterlässt, wenn man es löst.

Es ist nicht wie bei z.B. Sam & Max, wo man öfters total auf dem Schlauch steht. Mir erging es dort zumindest so. Es ist eine homogenes Rätsel, wo gekonnt jedes neue Zahnrad ins nächste greift, auch wenn man es noch nicht gefunden hat. Die Räume sind auch sehr schön gestaltet, so gibt es z.B. einen Garten, Bibliothek, Labore, Büros und andere Interessante Gelegenheiten sein Können unter Beweis zu stellen.

 Zu Gast bei Steins;Gate und Schrödingers

 Spike Chunsoft hat es sich nicht nehmen lassen, hier eine total abgefahrene Geschichte zu servieren. Wer Fan von der Viele-Welten-Interpretation ist, und schon mal was von Schrödingers Katze gehört hat, und weiß, ob diese nun Tod oder Lebendig ist, sollte einen Blick in dieses Meisterwerk werfen. Diese Theorien ermöglichen eine wahrhaft genial inszenierte Geschichte, welche ich lieber nicht weiter vorstelle, sonst nehme ich euch noch den ganzen Spaß an diesem Spiel! Wäre viel zu Schade.

 Was noch gesagt werden mussDSC_0064

Leider gibt es eine Sache, die stark negativ auffällt. In der westlichen 3DS Version gibt es bis dato einen hundsgemeinen Bug, welcher euren Spielstand unbrauchbar machen kann. Dieser kommt im Raum „PEC“ vor. Sollte ein jemand in diesem sein, so möge er nicht dort speichern, denn wenn es zu einem Absturz des Spiels kommt, ist euer Spielstand für immer verloren, und ihr müsst von vorn beginnen. Am besten speichert man vor dem Raum, und hofft ohne Freeze durchzukommen. Bei zwei, drei weiteren Rätseln kommt es ebenfalls zu Freezes, diese sind aber nicht gefährlich für euren Spielstand. Und wenn ihr die Vita Version spielt, seid ihr sowieso auf der sicheren Seite.

Nichtsdestotrotz kann ich Zero Escape ohne Einschränkung empfehlen. Auch ohne Kenntnis des Vorgängers verliebt man sich in die Geschichte. Die Steuerung ist intuitiv, die Soundkulisse stimmig und Grafik Zweckmäßig.

Aber welcher richtige Gamer braucht schon geile Grafik für ein gutes Spiel?